Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Verdachtsfall der Afrikanischen Schweinepest im Rheingau-Taunus-Kreis

Bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Hessen gibt es eine Veränderung der Lage. Zwischen den Eltviller Stadtteilen Erbach und Hattenheim (Rheingau-Taunus-Kreis) wurde ein Wildschwein in der Nähe zum Rhein positiv auf das ASP-Virus getestet. Ein Jäger hatte den toten Frischling gefunden und dem Veterinäramt des Rheingau-Taunus-Kreises übergeben. Im Hessischen Landeslabor wurde der Fund doppelt beprobt und aufgrund hoher Entzündungswerte als „eindeutig positiv“ eingestuft. Wie üblich wurde die Probe an das Friedrich-Loeffler-Institut überstellt. Das Ergebnis steht noch aus, solange gilt der Fall offiziell als Verdachtsfall.

Im Umkreis des Fundorts wurden die Weinberge noch am Dienstagabend mit Drohnen abgesucht. Seit Mittwochvormittag wird auch mit speziell ausgebildeten Kadaversuchhunden am Rhein nach toten Wildschweinen gesucht, ebenso rund um das Kloster Eberbach, wo viele Wildwechsel stattfinden. Bislang gab es keine weiteren Funde.

Errichtung taktischer Elektrozäune

Das Landwirtschaftsministerium (HMLU) steht dabei in engem Austausch mit dem Rheingau-Taunus-Kreis, den örtlichen Jägern und Winzern. Seit Mittwochvormittag werden mobile taktische Elektrozäune errichtet, um eine mögliche Verbreitung des Virus in Richtung der Weinberge zu verhindern. Ob die Sperrzone II, in der es Einschränkungen für Jagd und Tierhaltung gibt, ausgeweitet werden muss, steht noch nicht fest. Dazu befindet sich das HMLU in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie den europäischen Behörden.

Das ASP-Virus ist für Schweine hochansteckend und fast immer tödlich. Für Menschen und andere Tiere als Schweine besteht keine Gefahr. Auch der Verzehr von Wildschweinfleisch ist bedenkenlos möglich. 

Aktuelle Zahlen:

Seit Ausbruch der ASP in Hessen Mitte Juni wurden insgesamt 1948 Wildschweinkadaver gefunden, davon 537 positiv getestet. Im Laufe der vergangenen Woche kamen rund 30 positive Funde im Kerngebiet hinzu. Wie erwartet schreitet dort die Durchseuchung voran. Bislang wurden rund 91.000 Hektar mit Hunden durchsucht, 94.000 Hektar mit Drohnen.